Montag, 26. September 2005

Meine geliebten Schuhe ...

... manche Dinge vermisst man erst, wenn sie nicht mehr da sind. So erging es mir mit meinen Schuhen, welche mir am vergangen Dienstag in meinem Fitneßcenter des Vertrauens gemoppst wurden. Gerade bekahm ich jedoch die Meldung, sie seien wieder aufgetaucht. Da freu ich mich sehr.



Am Samstag war ich mit Anne und Jan zum Ska im Kassa. Nachdem wir eine Flasche Korn geleert hatten tanzten mein Füße von allein. Ein sehr schöner Abend mit dem "Moon Invaders". Auf dem Heimweg traf ich noch meinen Michael und wir tranken ein gepflegtes Pils im Alster.

Zum ökumenischen Gottesdienst am Johannistor kahm ich natürlich zu spät. Glücklicherweise hatte mich Stefan noch geweckt ... Das Abendmahl bestand aus Brot und Trauben, umrahmt von einem schönen Kulturprogramm wurde vor allem den Kleinen viel geboten.

An Sonsten war das Wochenende angenehm ruhig. Ich war Stefan zum Sport, das war kein Pfefferlecken und wir haben uns nichts geschenkt .
Außerdem hatte Jana einen köstlichen Kuchen gebacken - bei herrlichem Wetter saßen wir im Prinzessinen-Park und hatten ein sehr gemütliches Picknick. Da vermißt man richtig einen eigenen Garten zum Entspannen.

Den Film Constantin kann ich sehr empfehlen. Es geht um das alte Spiel Gott gegen den Teufel, Gut gegen Böse ... also unbedingt mal ausleihen... Am Ende der Woche ist mein Praktikum schon wieder beendet. Dann heißt es möglichst schnell einen qualifizierten Text zu verfassen, mir einen Job zu suchen und 30 Jahre zu buckeln - so, oder so ähnlich... kennt jemand ein gutes Tool zum Erstellen von Abbildungen? Powerpoint ist eigentlich ganz schön arm.

Ich werd mal versuchen alle meine Freunde in meinem Blog vorzustellen. Vielleicht jeweils mit einem Bild und einem Fragen-Katalog (Schuhgröße, Lieblings-Schokoriegel, Ich kenne Dietzi seit/von ... ). Da könnte man fast schon einen eigenen Blog zu eröffnen oder einen Online-Fragebogen selbst entwickeln ... na mal sehen ...

So, ich mach jetzt auch Feierabend

Grüße
Dietzi

Montag, 19. September 2005

Nach der Wahl ist vor der Wahl ...

unser Kanzler Gerhard Schröder hat es wirklich nicht leicht mit seinen Anhängern. Erst verliert er ein Bundesland nach dem anderen an die Opposition und dann auch noch das Vertrauen der eigenen Fraktion im Bundestag. Und das nur wegen steigender Arbeitslosigkeit, Reformstau oder einem Skandal um den Koalitionspartner. Doch zum Glück ist das Gesellschafts- und das Mediengedächtnis ein Kurzzeitgedächtnis. Ein Lächeln und einen kurzen Personalwahlkampf später schwimmt er schon wieder ganz oben auf der Welle. Plötzlich verstummen alle Rufe nach Abschaffung von Hartz4. Das sind nämlich wichtige Reformschritte des Kanzlers. Und nach der Neo-Liberalismus-Schelte der neuen Intelligenz-Linken hat man eigenen Reformen den Rotstift angedroht. Der CDU unterstellt man Kriegshetze, da diese sich auf UN-Mandate ausrichten wollte. Rot-Grün als Verantwortliche für die ersten Truppen seit dem zweiten Weltkrieg in Serbien, Afghanistan oder in Afrika bleiben bei dieser Diskussion außen vor.

Wichtig ist dem deutschen Bieder-Bürger dass sich jemand um sein soziales Gewissen kümmert, welches er selbst gerade nicht finden kann - und das bloß alles so bleibt wie es ist, nur irgendwie besser und fröhlicher. Das verspricht unser Kanzler - Er lebe hoch !!!


Wer hier von nötigen Einschnitten redet, von strukturellen Veränderungen kann ja nichts weiter im Sinn haben als das gemütliche soziale Netz durch missachtende soziale Kälte zu ersetzen. Das ist gemein. Die Schweine. Jobs kommen nämlich ganz automatisch durch Wirtschaftswachstum. Man muss da nur irgendwie die Wirtschaftspolitik so in den Wind stellen, dass sie von internationalem Wachstum gepackt und im Sauseschritt davon getragen wird. Kommt man dann trotzdem nicht so recht in Fahrt liegt das an TerroristInnenen in Hochhäusern oder Schulen, an der blöden Computerindustrie oder generell an diffusen weltweiten Strukturproblemen, verursacht durch einen Trend den nun wirklich niemand vorher gesehen hat: Globalisierung !!! Das ist wahrscheinlich was böses, also Vorsicht. In einem zweiten Schritt erhöht man dann die Tariflöhne solange bis die Binnennachfrage steigt. Das hat nach dem zweiten Weltkrieg auch schon geholfen.


Die Süddeutsche hat eine kurze HartzIV-Streichliste zusammengetragen, das sind die Reformen zur Entlastung der Staatsfinanzen. Trotzdem ist es der Regierung in den letzten Jahren gelungen satte 48 Steuern zu erhöhen - ich wußte nichtmal daß es überhaupt so viele gibt - und obendrauf nochmal die Staatsverschuldung zu erhöhen.

Egal, beide Kandidaten haben ja den Auftrag der Wähler zur Bildung einer Regierung erhalten, so jedenfalls nach eigenen Aussagen. Da 90% der möglichen Koalitionen im Vorfeld ausgeschlossen wurden bleibt ja nur noch Schwarz-Gelb-Grün ("Jamaika-Koalition"), LinksPartei-Gelb-Grün als Minderheitsregierung oder ein Militärputsch. Bin schon ganz gespannt.

Der Georg Milbradt spricht in der Süddeutschen schon von Mutlosigkeit als Grund für das Wahldebakel. Gysi findet das ganz lustig - wie er sich vorgenommen hatte wurde der Bundestag kräftig durcheinnander gewirbelt. Die Linkspartei und die FDP kommen als Sieger der Wahlen hervor. Sozusagen die beiden demokratischen Extreme. Die Tendenz zur Mitte scheint durchbrochen oder gar die Gesellschaft gespalten? Flucht nach vorn oder Schritt zurück? Die großen Parteien haben keine Vorschläge um die Probleme der Wirtschaft zu lösen und gleichzeitig den Menschen ein Gefühl von Sicherheit zu geben. Wer auch immer Kanzler wird steht vor der Schwierigen Aufgabe dem Bürger mitzuteilen, daß er sich fortan besser um sich selbst kümmert. Der Staat wird sich wie jedes große Unternehmen vermehrt auf seine Kernaufgaben konzentrieren, den Schrumpfenden Haushalten werden mehr und mehr soziale Leistungen zum Opfer fallen. Keine der Parteien kann sich dem entziehen, auch wenn Gregor Gysi das von seiner Partei meint.


Wenigstens war es ein schöner Wahlsonntag. Bei schönstem Sonnenschein war ich in meinem Lieblingsjacket zur Stimmenabgabe und nach einem Mittagsschlaf noch mit Rese einen Kaffee trinken in der Stadt. Das war schön. Sogesehen hab ich nichts gegen Neuwahlen, am besten nach meinem Diplom im Frühjahr, wenn die Sonne wieder scheint.

Am Abend hat unser Kanzler dann noch die Medien gescholten (--> klick). Der sollte mal nicht vergessen wo er ohne ein Fernseh-Duell gelandet wäre. Vielleicht war er auch nur ein bissl kaputt. Die Frau Merkel sah auch müde aus.

Am Samstag feierte mein kleiner Michael seinen 25. Geburtstag. Eine sehr schöne Party mit vielen Freunden. Sobald ich die Bilder habe werde ich hier noch ein paar veröffentlichen.

Ihr könnt ja einen Comment schreiben, wenn euch noch eine Regierungskoalition einfällt :-)

Bis bald
Dietzi

Dienstag, 13. September 2005

KitKat Erdnussbutter (Ltd. Edition) ...

Ich hatte eine Prophezeihung - gestern noch versteckt im scheuen Automaten auf Ebene 4 - offenbarte sich mir heute der unglaubliche Geschmack von KitKat Erdnußbutter (Limited Edition).




Ein lockerer Keks, Karamel, cremige Erdnußbutter umhüllt von einer dicken Schicht Schokolade. Einfach ein Traum, das vollendete Lebenswerk eines Food-Designers. Verständlich, das dieses Meisterwerk ganz bewußt nicht kommerziell in den Medien platziert wird, die Nachfrage könnte kaum bewälltigt werden. Den Vergleich mit einem Mars-Mandel braucht dieser Schoko-Riegel jedenfalls nicht zu scheuen.

Die Internet-Gemeinde sucht sogar schon Vergleiche zum "WunderBar"-Riegel, dem ersten gentechnisch verändertem Lebensmittel auf dem deutschen Markt. Schon damals mußte ich ein Exemplar des WunderBar für die Nachwelt sichern. Gleich nach Feierabend werde ich die letzten Exemplare des KitKat Erdnußbutter (Limited Edition) für die WG und eines für die Vitrine aus dem Automaten ziehen.



Der KitKat-Riegel wiegt 50g, hat 268kcal und der Hersteller weißt darauf hin das der Riegel "Spuren von Nüssen und Mandeln enthalten" kann ?!? Wieso kann??? Sind jetzt welche drin oder nicht ??? Egal, unbedingt probieren und dann einen Eindruck als Kommentar zu diesem Blog hinterlassen.

Ich bin jedenfalls überzeugt von diesem Riegel und davon, daß MeinBLOG nicht nur Politik beherrbergen sollte :-)

Grüße
Dietzi

Montag, 12. September 2005

Wahlen, Duelle und Gysi in Jena ...

... noch ein Nachruf auf das Kanzlerduell ... einen eigenen Blog war diese Show mir nicht wert. Ich fand beide Kontrahenden gut, den Kanzler rhethorisch besser als Frau Merkel, aber ich wähle ja eh nur meinen Bundestagsabgeordneten und meine Partei. Und um nochwas gegen die Wahl eines vermeintlich besseren Kanzlerkandidaten zu tun unbedingt nochmal nachlesen was es es mit der Erststimme und der Zweitstimme auf sich hat ...

Hier noch ein paar Artikel zum Kanzlerduell im Spiegel, Süddeutsche, in der Welt, auf N-TV und bei der Tagesschau.

Schaut man sich näher im Netz um so findet man auch merkwürdiges zum Wahlkampf. Aber ein plumper Populismus hat sicher auch seine Zielgruppe:


Gregor Gysi in Jena ...




... am vergangenen Freitag war Gregor Gysi in Jena. Mal abgesehen davon, daß ich die Partei aus Programmgründen für unwählbar halte, ist der Mann ein Erlebnis. Hätte man Gysi und Westerwelle mit zum Kanzlerduell geladen, es wäre ein einziger Zugewinn für die Linkspartei geworden. Ganz weit unten argumentierte dagegen Bodo Ramelow. Es ist für mich wirklich nicht zu verstehen warum mit diesen hohlen Sprüchen überhaupt noch Wahlkampf gemacht wird. Den Neid der Menschen zu bedienen löst kein einziges Problem in Deutschland. Die Frage der Umverteilung bleibt sicherlich zu optimieren, inwieweit die Lösungen der Parteien gerecht sind, fraglich - ein positiver Impuls ist hier aber doch mit Sicherheit ausgeschlossen.




Endlich habe ich also realisiert, warum meine Meinung zu den Programmen der politischen Parteien von anderen so selten geteilt wird. Die Mehrheit derer, mit denen ich mich darüber unterhalten habe, kennen die Standpunkte der Parteien, deren Programminhalte und auch die Hintergründe sehr genau. Der Punkt an dem sich Sozialdemokratie und Liberalismus, natürlich bezogen auf die Mitte-Parteien, untescheidet, ist meiner Meinung nach die subjektive Definition von "sozialer Gerechtigkeit". Und da in diesem Land soziale Fürsorge nichts mit bürgerlicher Verantwortung, christlicher Nächstenliebe oder gar freiwilligem sozialen Dienst an der Allgemeinheit zu tun hat, läßt sich soziale Gerechtigkeit ganz einfach auf die Progression der Einkommenssteuer herunter brechen.

Herr Schröder hat hier Recht. Einem Ehepaar mit einem Einkommen von mehr als 500.000? sind 3% als zusätzliche Abgabe für soziale Belange, Forschung oder Bildung nur Recht. Das tut "Denen" nicht weh und, wie er sagt, kennt er eine Menge Mitbürger, welche diese Bereitschaft auch signalisieren. Ich Frage mich aber schon, warum dies als staatliche Zwangsenteignung in Geld geschehen muss. Ist jemand intelligent und fleißig genug um 500.000? zu erarbeiten, kann man demjenigen das nötige Verständnis und Bewußtsein für die Notwendigkeit eines sozielen Engagements einfach unterstellen. Das durch Neid geprägte Bild des großindustriellen Kapitalistenschweins scheint tief verwurzelt, das Verlangen genau zu wissen was so ein Ausbeuter verdient übermächtig. Die Rolle des Menschen als Bürger in der Gesellschaft ist in der deutschen Geschichte der Rolle des abhängigen und bevormundeten Untertans gewichen. Die Bereitschaft das gesellschaftliche und das eigene Leben verantwortungsvoll zu gestallten ist minimal.

Sozial Gerecht ist für mich eine Gleichheit der Chancen, unabhängig der sozialen und kulturellen Herkunft, aber nicht eine Gleichheit des Einkommens, unabhängig von Leistung, Fleiß und Mut. Die soziale Wohlfahrt steht doch in keiner der Parteien zur Disposition.
Am Sonntag ist nun die Bundestagswahl. Zum ersten Mal geh ich als Hauptwohnsitzler in Jena wählen. Bin schon gespannt - genau werde ich mich auch erst am Samstag entscheiden aber ungefähr weiß ich es schon. Mal schauen, wie die Prognosen dann aussehen. Es würde mich nicht wundern, wenn die SPD wieder aus Angst der Mehrheit vor Veränderungen an der Macht bleibt. So oder so hat die gewählte Regierung eine Menge vor sich und nach 4 Jahren kann wohl keine Trendwende Zu erwarten sein. Die Zeit des großen Traums vom Wirtschaftswachstum ist vorbei, die Globalisierung, die Altersstruktur in Deutschland sowie steigende Arbeitslosenzahlen stellen kaum absehbare Probleme der Politik dar und es bleibt nur der Trost das Deutschland auf hohem Niveau klagt. Hungersnot, Seuchen oder Wasserknappheit jedenfalls stehen noch nicht auf der Tagesordnung und so müssen wir in den kommenden Jahren "lediglich" daran gewöhnen für unser Auskommen ordentlich anpacken zu müssen und vor allem für das Alter vorzusorgen, ein Grund für Trübsal sehe ich darin für mich aber nicht.

Der nächste Politblog kommt nach der Wahl.

Bis dahin
Grüße