Sonntag, 16. Dezember 2012

Mobil ohne eigenes Auto ...

... seit nunmehr zwei Jahren habe ich kein eigenes Auto mehr. Eigentlich keine große Sache - als Student war ich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Geändert hatte sich damals nur der Anspruch und die Häufigkeit von Reisen. Nach wiederholten Pannen und einigem Ärger mit KFZ-Werkstätten habe ich mich dann im Dezember 2010 von meinem Auto getrennt.

Gleich in der ersten Woche habe ich mich bei "teilAuto", einem carSharing Anbieter in Mitteldeutschland, registriert. Meine Erfahrungen mit carSharing sind durchweg positiv, wobei ich das Angebot nur in seltenen Fällen nutze. carSharing ist sozusagen mein Notanker für die wenigen Ausnahmen, in denen ich nicht mit der Bahn oder dem Nahverkehr weiter komme - meistens bin ich dann mit einigem Gepäck oder Einkäufen unterwegs.

Im Alltag nutze ich vor allem den öffentlichen Nahverkehr, für weitere Strecken die Deutsche Bahn. Der öffentlichen Meinung zum Trotz kann ich mich nur an wenige Verspätungen erinnern, die im Vergleich zur Stauhäufigkeit auf Autobahnen zu vernachlässigen sind. In Sachen Flexibilität ist man aber tatsächlich eingeschränkt. Insbesondere die Zugbindung bei günstigen Frühbuchertickets der Bahn machen eine minutiöse Planung von Reisen erforderlich. Der Wunsch nach mehr Planungssicherheit der Bahn wäre aus meiner Sicht besser über die Sitzplatzreservierung abgebildet. Wer einen Sitzplatz garantiert haben will muss sich auf einen Zug festlegen, allen anderen Reisenden würde mehr Flexibilität die Entscheidung für die Bahn sicher erleichtern.

Als drittes Standbein meiner Mobilität nutze ich natürlich auch Mitfahrgelegenheiten. Für mittlerweile veraltet halte ich das Konzept von mitfahrgelegenheit.de. Die Plattform vermittelt heute zwar einen Großteil an Fahrten, das Handling ist aber umständlich, zeitintensiv und der Mitfahrer ist gezwungen, einen festen Treffpunkt zu erreichen. Innovativer ist hier der Ansatz von flinc, wobei Mitfahrten in Echtzeit vermittelt werden. Der Mitfahrer wird von Haustür zu Haustür gefahren,der Mehraufwand des Fahrers automatisch auf den Fahrpreis aufgeschlagen. Außerdem integriert sich flinc in verschiedene Navigationssysteme.



Der Verzicht auf das eigene Auto hat sich insbesondere finanziell gelohnt. Ehrlicherweise funktioniert dass aber nur in der Stadt und auch für Familien dürfte sich der Verzicht kaum auszahlen. Die Organisation wäre außerdem ohne die Informationssysteme eines Smartphones nicht zu bewältigen. Nur hier laufen zentral und überall verfügbar alle Fahrpläne, die Fahrscheine sowie die Kommunikation an einer Stelle zusammen.